Foto: © Christopher Glanzl

Zur Kulisse

Kulturbeisl, Wien, *1980
 

Die „Kulisse“ ist eines der ältesten Kulturbeisl der jüngeren Geschichte.  Sie wird am 8. Oktober 1980 in der Rosensteingasse 39, in Hernals, durch das Betreiberkollektiv Fritz Aumayr, Beatrix Elsner, Eva Trauner, Andreas Elsner und Wolfgang Kalal eröffnet.

Anfangs ist der Spielplan ein gemischtes Kleinkunstprogramm mit Theater, Konzerten und Kabarett. Die Gruppe 80 feiert hier Erfolge z. B. mit „Der Talisman“, daneben gibt es Clowntheater oder Pantomime; Konzerte geben hier u. a.  die Schmetterlinge, Sigi Maron, das Dschungelorchester, die Neuwirth Extrem Schrammeln oder Erika Pluhar, Maria Bill sowie Al Cook oder die Band Wiener Wunder.

Kabarett gibt es mit Lukas Resetarits, Erwin Steinhauer, Marie-Thérèse Escribano, Otto Grünmandl, Heli Deinboek, Andreas Vitásek, I Stangl, Gerhard Polt & Biermösl Blosn, Sigi Zimmerschied, Chin & Chilla, die Menubeln  …

Von Beginn an werden außerdem Ausstellungen verschiedenster Künstler/innen im Beisl präsentiert.

Zur Förderung des Kabaretts wird 1984 und 1985 von der „Kulisse“ der „Österreichische Kleinkunstpreis“ (Jury: Kulturjournalist/innen) vergeben: Träger des Hauptpreises ist in beiden Jahren Lukas Resetarits; der Nachwuchspreis 1984 geht ex aequo an I Stangl und Andreas Vitásek, sowie Schlabarett 1985.

Die „Kulisse“ ist eine Gastspielbühne für viele Kabarettist/innen – auch aus Deutschland und der Schweiz; hier treten in all den Jahren neben den schon erwähnten u. a. auf: Josef HaderAlfred Dorfer, Roland Düringer, Andrea Händler, Die Hektiker, Die Brennesseln, Dietrich Kittner, Franz Hohler oder Gunkl auf, der 1994  in der „Kulisse“ seine ersten Solokabarett-Bühnenschritte macht.

Wolfgang Kalal betreibt die „Kulisse“ bis 1995, danach übernimmt sie Doris Ringseis (bis 2021). 2001 wird die „Kulisse“ durch einen Mauereinsturz schwer beschädigt; zwei Stockwerke des Nebenhauses stürzten auf die „Kulisse“, deren Dach und Saal inkl.  Licht- und Tonanlage beinahe zerstört wurden.

Ab 2022 ist Alexa Oetzlinger die Chefin der „Kulisse“.
 

Quellen:

Österreichisches Kabarettarchiv, Sammlung Fritz Aumayr

Österreichisches Kabarettarchiv, Sammlung Wolfgang Preissl

Iris Fink, „und das Lachen höret nimmer auf“. Von politischer Kleinkunst zum Kabarettboom
Kleinkunst in Österreich 1970 bis 2000 (= Kulturgeschichte des österreichischen Kabaretts, Bd. 3). Österr. Kabarettarchiv, Graz 2022 .

Kulisse: [aufgerufen am 21.03.2023]

eigene Recherchen [unveröffentlichte Gespräche mit Zeitzeug/innen; Programmhefte; Medienberichte]

Autor/innen:

Iris Fink

Letzte inhaltliche Änderung:

22.03.2023

Mehr zur Kulisse: https://www.kulisse.at/