Foto: © Lukas Beck

Martin Puntigam

* 9. April 1969 in Graz

Kabarettist, Autor, Schauspieler
 

Nach der Matura beginnt Martin Puntigam 1987 ein Medizinstudium, das er nach vier Semestern abbricht. 1989 stellt er sein erstes Programm mit dem Titel „Durch und durch“ vor, für das er den „Grazer Kleinkunstvogel“ erhält. Danach folgen Zivildienst und das zweite Programm „Doch recht lustig“ (1990); ein Jahr danach „Lach- und Sachgeschichten“.

1993 folgt das vierte Programm „Welt ohne Herz“ und 1994 „Puhlassen im Weltall“. 1996 gelingt Martin Puntigam endgültig der Durchbruch mit „Innenaussaugen“ und dem Gewinn des „Salzburger Stiers“ im darauf folgenden Jahr.
1998 holt er den Jurypreis des „Prix Pantheon ’98“ in Bonn; im selben Jahr präsentiert er sein neues Opus „Wildwochen“. In weiterer Folge entstehen „Spam“ (2000), „Die Einbrenn des Lebens“ (2003), „Luziprack“ (2006), „Atomic Wedgie“ (2009) und „Supererde“ (2013; Regie: Hosea Ratschiller).

Puntigam arbeitet aber nicht nur als Solokabarettist, er spielt auch Programme mit anderen Kabarettisten, so zum Beispiel mit Jahr 2000 „Maiandacht“ mit dem Duo KaBud (Otmar Kastner & Peter Buda) oder „Lebensmittel schlecht behandeln“ mit Clemens Haipl.

2001 gaben Martin Puntigam, Clemens Haipl, Thomas Maurer, Dirk Stermann und Gerald Votava erstmals „Die Supernacht der Weihnachtsstars“. 2002 spielt Puntigam zusammen mit Haipl & Votava das Programm „leben“ als „Projekt remiX“ und im selben Jahr spielen Haipl, Maurer, Puntigam, Votava und Oliver Baier wiederum „Die Supernacht der Weihnachtsstars“.

2004 starten Haipl & Puntigam mit dem Programm „meet&greet“, für das sie im selben Jahr mit dem „Österreichischen Kleinkunstförderpreis“ ausgezeichnet werden. 2014 hatten Martin Puntigam und Matthias Egersdörfer mit „Erlösung“ Premiere. Dafür erhalten sie 2015 den Prograqmmpreis des „Österreichischen Kabarettpreises“.

Neben seiner kabarettistischen Tätigkeit war und ist Martin Puntigam als Theaterschauspieler u. a. in „When the saints go cycling in“ von Flann  O‘Brian oder in der Rolle des Helmut Frodl in „Österreichs größte Entertainer“ von Thomas Gratzer im Wiener Rabenhoftheater (2002, Regie: Helmut Schödel) zu sehen.

Puntigam spielt aber auch in Kinofilmen, wie „Gelbe Kirschen“ (2001) von Leopold Lummerstorfer (mit Josef Hader und Maria Hofstätter).
Puntigams erstes Theaterstück heißt „Tod im Hallenturnschuhlager“, das 1995 im Wiener Kabarett Niedermair mit Maria Hofstätter, Reinhard Nowak und Stefan Puntigam uraufgeführt wurde.

Neben all dem ist Martin Puntigam regelmäßig für Radio- und Fernsehstationen tätig. So wurde zwischen 1993 bis 1995 in Ö3 seine Radiokolumne „Herr Martin empfiehlt“ 14-tägig ausgestrahlt. Er war und ist auch beim Sender FM4 als Autor und Gestalter (seit 2000) tätig. In diesen Funktionen war er – gemeinsam mit Maria Hofstätter, Hosea Ratschiller, Thomas Maurer und Robert Palfrader – 2009/10 auch in der wöchentlichen Satiresendung „Welt Ahoi“ auf Ö1 zu hören.
Seit Ende 2002 schrieb er für die TV-Reihe „Sendung ohne Namen“.

1997 war er u. a. auch Reiseleiter der „Stadtrundfahrt des Grauens“ im Rahmen der „Wiener Wochen des schlechten Geschmacks“. 2004 spielte er zusammen mit Thomas Maurer im Rahmen der Wiener Festwochen „Sozialpartnerschaft: Episode 1. Eine Vergangenheitsbewältigung von Martin Puntigam und Thomas Maurer“ (Regie: Jochen Herdieckerhoff).

2006 startete u. a. das Projekt „Science in Film – Topwissenschafter und Spitzenhumor“ mit Univ. Prof. Heinz Oberhummer (Theoretische Physik, TU-Wien), Dr. Werner Gruber (Experimentalphysik, Uni Wien) und Martin Puntigam – „ScienceBusters“ hieß die Neuauflage 2007 in gleicher Besetzung. Nach dem Tod von Oberhummer 2015 gibt es die Formation nun mit wechselnden Mitwirkenden.

2019 hatte Puntigam wiederum mit einem Kabarettsolo Premiere: „Glückskatze“.

 

Quellen:

Iris Fink, „und das Lachen höret nimmer auf“. Von politischer Kleinkunst zum Kabarettboom
Kleinkunst in Österreich 1970 bis 2000 (= Kulturgeschichte des österreichischen Kabaretts, Bd. 3). Österr. Kabarettarchiv, Graz 2022 , S. 215, 228, 244, 314, 380, 393.

Iris Fink, Von Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Österreich ab 1945 – von A bis Zugabe. Styria, Graz-Wien-Köln 2000, S. 163–164.

https://puntigam.at/ [aufgerufen am 25.07.2023].

eigene Recherchen [unveröffentlichte Gespräche mit Zeitzeug/innen; Medienberichte]

Autor/innen:

Iris Fink

Letzte inhaltliche Änderung:

26.07.2023