Foto: © Ludwig Rusch

Simon Pichler

* 15. Februar 1956 in Graz

Kabarettist, Autor
 

Wolfgang Pichler begann bereits während seiner Schulzeit zu schreiben und zu reimen. Nach der Matura beginnt er ein Medizinstudium, das er nicht abschloss.
Währenddessen schreibt er aber Texte für Agit-Prop-Gruppen und absolviert einige Auslandsaufenthalte. 1979 kommt es zur Gründung der „Beinhart-Rockbande Fut“ mit Seppo Gründler, Ernst „Bobo“ Rust, Farid Husny und Ernst M. Everest Binder, deren Grundprinzip radikale Provokation war.
Pichler war Haupttexter und Sänger der drei Programme, die die Gruppe in Österreich und Deutschland aufführte.
1982 absolvierte Pichler seinen Zivildienst, 1983 löste sich die Gruppe auf und Pichler beginnt im Eigenverlag Texte zu veröffentlichen und gestaltet auch sein erstes Kabarettprogramm „Der letzte Hippie“.
Leo Lukas saß damals als Kritiker im Publikum und seit damals gibt es eine enge Zusammenarbeit, die bis heute andauert.
Anfänglich formten Pichler und Lukas aus ihren Soloprogrammen das double feature „Freibier und 23 weitere Wege zum unzerstörbaren Glück“ (1984); dem folgt 1986 „Freibier Part 2“.

Es folgten die Soloprogramme „Mein deppensicheres Erfolxprogramm“ (1985), „Simon Pichlers Klein-aber-gemein-Kunst“ (1986) und „Das Kabarett ihrer Träume“ (1987) mit dem Jazzmusiker Berndt Luef. 1987 treten auch „Die Blauen Engel“ erstmals auf, deren Gründungsmitglied Pichler war.

1989 folgt „Stinkerts Ding“ und danach die Zusammenarbeit mit dem Musiker Stefan Oser in „Frauen verfolgen uns durchs Leben“ (1992), „Die Getupften“ (1994), „Limbo“ (1996), „Mönche mögen’s öd“ (1997) und „Los Tabúlos“ (1999). „Wutzi-Wutzi“ (2000), „Arbeit tut so weh“ (2002) und „Der letzte Universalgelehrte“ (2004) sind Zusammenarbeiten mit dem Musiker Robbie Stützle.

Seit 1993 stellt Pichler alljährlich seine Erfahrungen in den Dienst der Nachwuchsförderung und organisiert für die Kleinkunstbühne Hin & Wider im Theatercafé den Grazer Kleinkunstwettbewerb. Daneben bietet er auch Kabarett-Workshops an und schreibt Theaterstücke, Kolumnen und Reiseberichte.

Kabarettprogramme gestaltet er seit 2010 wieder gemeinsam mit Leo Lukas, so „Nackte Zahlen“, 2012 „Die kriminelle Energie“, 2014 „Schwarze Magie“ und „Fremde (teeren und) Federn“ (2017).

Seit 2005 geht Simon Pichler seiner Leidenschaft zu Schüttelreimen intensiv nach und er begründete zusammen mit Ludwig W. Müller und Christoph Krall den (nicht eingetragenen) „Verein der Freunde des Schüttelreims mit Sitz in Vaduz“.
Ihre außerordentlich erfolgreichen Programme heißen „Galanacht des Schüttelreims“ und „Nagerschlacht des Schüttelreims“, zu denen die Protagonisten auch immer wieder andere SchüttelreimerInnen auf die Bühne bitten.

2017 hat Simon Pichler im Verlag des Österreichischen Kabarettarchivs einen „Almanach nicht nur der österreichischen Schüttelreim-Szene“ unter dem Titel „Berührt, weil geschüttelt“ herausgebracht.

Simon Pichler ist Vater einer Tochter und eines Sohnes.

Eine Auswahl

Simon Pichler / Stefan Oser: Los Tabúlos. Mexico, o. J., Vertrieb Hoanzl.

„Nackte zahlen“ mit Simon Pichler (CD-Beilage zum Programmbuch), 2010

„DKE – Die kriminelle Energie“ mit Simon Pichler (CD-Beilage zum Programmbuch), 2012

Die Blauen Engel „Gesammelter Unrat“, 1997

Die Blauen Engel: „Schöne Bescherung“, 2007

Die Blauen Engel: „Das letzte Album“ (CD-Beilage zum Buch), 2015

Mehr zu Simon Pichler: http://www.simonpichler.com