Foto: Nachlass Knaflitsch, Österreichisches Kabarettarchiv

Josef Carl Knaflitsch

* 29. September 1907 in Wien, † 22. Februar 1982 in Salzburg

Komponist, Kapellmeister, Klavierbegleiter, Hochschullehrer
 

Josef Carl Knaflitsch war das einzige Kind der Lehrerin Petronilla Knaflitsch, geb. Staffler, und von Dr. Karl Knaflitsch. Der Vater, ein gebürtiger Kärntner, und nach seinem Studium in Troppau Gymnasialdirektor, ist 1916 im Ersten Weltkrieg gefallen.

Nach der Matura 1925, inskribierte Knaflitsch zuerst Jus, absolvierte eine Kapellmeisterausbildung, nahm privaten Klavierunterricht und studierte dann an der Musikakademie Wien. Während dieser Ausbildungszeit begann er bereits zu komponieren – (Wiener) Lieder, Chansons, später auch Operetten und musikalische Komödien. Sein Nachlass enthält mehr als tausend Werke.

Anfang der 1930er Jahre fing er auch an in Kabarett- und Kleinkunstbühnen die Klavierbegleitung und die Kompositionen zu übernehmen. 1934 begann seine Zusammenarbeit mit der Gruppe Ernst Lönner, die u. a. die österreichische Erstaufführung von Ödön v. Horváths „Kasimir und Karoline“ im Februar 1935 herausbrachte. Die Musik für diese Wiener Fassung komponierte Knaflitsch. Ebenfalls komponierte er die Musik zu Horváths Drama „Himmelwärts“, dessen Uraufführung im Dezember 1937 stattfand.

Seit Sommer 1936 wirkte Knaflitsch als Klavierbegleiter und Hauskomponist der Kleinkunstbühne „Literatur am Naschmarkt“. Nach deren Schließung 1938 wurde er Hauskomponist des „Wiener Werkel“ (1939 – 1944) und nach dem Zweiten Weltkrieg war er bis 1948 in Innsbruck an der Kleinkunstbühne „Kleines Welttheater“ tätig, dessen Leitung er auch längere Zeit innehatte.
Wieder in Wien arbeitete er vor allem als Kapellmeister im Theater in der Josefstadt.

1956 erhielt er eine Anstellung am Mozarteum in Salzburg. Dort vermittelte er (bis 1972) als Lehrer im Schauspielseminar u. a. Musikwissen, Gehörbildung und Chanson.

Nachlass Josef Carl Knaflitsch im ÖKA