Plakat: Slg. Österreichisches Kabarettarchiv

Die Blauen Engel

Kleinkunst-Ensemble, Graz, 1987 – 2015

Die Blauen Engel – Kabarettist/innen und Musiker/innen – fanden sich grundsätzlich vor Weihnachten zusammen, um ihr Programm grundsätzlich auf der Kleinkunstbühne Hin & Wider im Grazer Theatercafé zu präsentieren. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich und grundsätzlich die Regel.

Die Blauen Engel traten erstmals am Weihnachtsabend des Jahres 1987 auf, obwohl oder gerade weil Veranstaltungen am Heiligen Abend viele Jahre lang gesetzlich untersagt waren.
Ihren ersten Auftritt absolvierten Irene S., Leo Lukas, Simon Pichler, Fritz Pletzer und Berndt Luef in der „Grünen Spinne“ in Graz.

1988 wurde die Kassette (ein Tonträger) „Blaue Engel – not including »Kurtisanenparty für Partisanenkurti« but 17 other serious lovely songs and Simons sermons“ produziert und das Ensemble trat in Wien sowie Graz auf. 1989 machten sie eine Pause.

Das Programm „Die World Berühmten“ (1990) verstärkten die Musikerinnen Reni Hofmüller und Annette Gießriegl (Fritz Pletzer war nicht dabei). Somit waren die Blauen Engel ein Sextett, zu 50% weiblich! Außerdem hatten die Protagonist/innen ihre Wurzeln zu je 50% in der Steiermark und in Tirol. Spielstätte war einmal mehr die „Grüne Spinne“ in Graz.

1992 präsentierte sich das wiederum veränderte Ensemble (Lukas, Luef, Pichler, Irene S. mit sechs Musikern: Thomas Rottleutner, Tom Gerard, Christoph Wundrak, Stefan Oser, Stefan Held und Fritz Pletzer) als „Sommerengeln“ und spielte im Juni auf der Grazer Kasemattenbühne. Im selben Jahr traten sie noch vor Weihnachten als „Die Kinder mit den Schwefelhölzchen“ auf (man wählte einen anderen Gruppennamen, weil Leo Lukas nicht dabei war).

1993 fehlte Irene S.; Gernot Kogler verstärkte die Truppe um Lukas, Pichler, Luef, Wundrak und Oser. Die Show hieß „The Greatest Fights of the Century“ (Subtitel: „Sechs Männer, sechs Steirer“), die nun erstmals auf der Kleinkunstbühne Hin & Wider im Grazer Theatercafé zu sehen war.

Im Programm „Verkaufts mei Gwaund“ (1995) traten die Blauen Engel als Sandler auf (inklusive erstem Gastauftritt von Teresa Lukas im Duett mit ihrem Vater) und spielten es im Grazer Theatercafé, in Straden und in Kitzbühel.
Es folgte das Tierprogramm „Blue Animals“ (1996) mit dem Plakat, das die Blauen Engel bis ins Jahr 2004 begleiten sollte.
Im darauf folgenden Jahr wurde das 10-jährige Jubiläum mit der CD „Gesammelter Unrat“ gefeiert; seit 1997 war auch der Bassist Gerhard Steinrück bei der Truppe. Die Mischung von Kabarettistischem und deutschsprachigen Coverversionen von Schlager bis Jazz hatte sich endgültig zum Engel-Markensound entwickelt.

1998 gab man „Im Strudel der Hormone – Was Sie noch nie über Sex wissen wollten“ und 2000 „Heimat, wo ma’s Hei maht“. In der Zwischenzeit wurde Stefan Oser durch Reinhold Kogler ersetzt.

„Who Killed Misses Columbo“, fragten die Engel 2001; ab nun war Teresa Lukas bei mehreren Nummern dabei. Ein Jahr später beschäftigten sich die Blauen Engel mit dem Thema Schwammerln, das Programm hieß „Ein Pilz namens Walter“.
2003 holten sich die Blauen Engel Berndt Sracnik als Regisseur und gaben mit Erfolg „Sempern und Sudern“.
„Circus Maximus“ folgte 2004 und das Programm 2005 nannten sie „Wenn Engel reisen“.

2007 begingen sie ihr 20-jähriges Jubiläum mit dem Programm „Jubiläum“, die Jubiläums-CD wurde unter dem Titel „Schöne Bescherung“ veröffentlicht.
2009 kehren die Blauen Engel in die „Pension Engel“ ein, 2011 hieß das Programm „Kongresso Exzesso“ und mit „Das waren die Blauen Engel“ wurde 2015 das letzte Programm inklusive aufwändigem Erinnerungsbuch und CD (Die Blauen EngelDas letzte Album) präsentiert.

 

Quellen:

Iris Fink, Von Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Österreich ab 1945 – von A bis Zugabe. Styria, Graz-Wien-Köln 2000.

Österreichisches Kabarettarchiv: Sammlung Die Blauen Engel.

Recherchen [Medienberichte, Gespräche mit Simon Pichler, Leo Lukas]

Autor/innen:

Iris Fink

Letzte inhaltliche Änderung:

18.03.2024

Sammlung Die Blauen Engel im ÖKA