Foto: Nachlass Peter Orthofer, Österreichisches Kabarettarchiv

Hans Peter Heinzl

* 1. Februar 1942 in Wien, † 2. September 1996 in Wien

Kabarettist, Komponist, Theater-Leiter
 

Nach einer kaufmännischen Lehre war Hans Peter Heinzl in Linz als Industriekaufmann tätig. Daneben versuchte er im künstlerischen Bereich Fuß zu fassen (er spielte Klavier, nahm Gesangsunterricht). 1977 wurde er dann als Kabarettist und vom ORF entdeckt.

Mehr als zwanzig Kabarett-Programme verfasste er mit seinem Ko-Autor Peter Orthofer; anfangs schrieben auch noch u. a. Renate Basten und Roland Knie Texte für Heinzl-Programme.
Heinzl begleitete seine musikalischen, parodistischen, zeitkritischen Nummern-Programme am Klavier – stets in Schwarz gekleidet.

Das erste Programm hieß „Unwiderruflich zum ersten Mal“. Dem folgten u. a.  „Ich will sehr viel“ (1980), „Das fängt ja gut an“ (1981), „Wann hört das endlich auf?“ (1982), „Und jetzt erst recht“ (1983), „Vorsicht, bissiger Mund“ (1984), „Achtung, triftiger Grund“ (1985), „Spott sei Dank“ (1985), „Wir zeigen die Zehne“ (1986), „Lex Minister“ (1990), „Und er bewegt sich doch“ (1993), „Retten – was?“ (1993), „Hurra, wir wählen noch“ (1994), „999 Jahre – die österreichische Seele auf der Couch“ (1995) und sein letztes Programm „Idioten an die Macht“ (1995). „Freundschaft“ wäre das nächste gewesen, doch Heinzl erlag seinem Krebsleiden.

Seit Anfang der 1980er Jahre war Heinzl auch ständiger Gast im ORF, so als blödelnder Koch im „Quiz in Rot-Weiß-Rot“ oder als Moderator der „Astro-Show“.
Er kommentierte das Wochengeschehen in Sendungen wie „Zeit am Spieß“ (1991 1995) und hatte kabarettistische Fernseh-Sendungen wie „Wir bitten zum Pflanz“, „Circus des Lebens“ oder „Unterm Strich“.

1984 eröffnete Heinzl zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Renate eine eigene Bühne, das 300 Personen fassende „K&K-Theater am Naschmarkt“. Dieses Theater war auch Auftrittsort für andere Kleinkünstler/innen wie Helmut Qualtinger, Cissy Kraner & Hugo Wiener, Dolores Schmidinger oder die „Hektiker“.
Ende 1995 musste die Bühne aus finanziellen Gründen geschlossen werden.

Daneben drehte Heinzl auch Kinofilme, wie „Lex Minister“ (Regie: Peter Patzak, 1990), oder „Es lebe die Liebe, der Papst und das Puff“ und war in TV-Produktionen, z.B. „Stockinger“, zu sehen. Seine Krankheit – 1992 diagnostizierte man bei ihm Krebs – thematisierte er im TV-Film „Rosen aus Jericho“.

Eine Auswahl

Spott sei Dank. Aufzeichnung aus dem „ K & K“-Theater am Naschmarkt, Wien, 1985. / Und jetzt erst recht. Aufzeichnung aus der Kleinen Komödie, Wien, 1983. Kurier Edition Best of Kabarett, 15. Vertrieb: Hoanzl.

Eine Auswahl

Lex Minister. 2 CDs. Sony

Wenn du willst. CD, ORF 1996.