Foto: Teilvorlass Klimek, Österreichisches Kabarettarchiv

Gerda Klimek

* 9. März 1923 in Wien,, † 17. Jänner 2015 in Graz

Schauspielerin, Kabarettistin, Chansonnière, Komponistin, Schriftstellerin
 

Der Vater arbeitet bei der Eisenbahn, was oftmalige Ortswechsel mit sich bringt. Schlussendlich landet die Familie in Leoben. Dort beginnt Gerda Klimek eine Lehre bei einem Fotografen, etwa gleichzeitig besucht sie die Musikschule und tritt dem Kirchenchor bei.
Bald wechselt sie die Stelle und wird zahnärztliche Assistentin; dort lernt sie auch ihren späteren Mann, Sepp Trummer, kennen, der als Patient in die Ordination kommt.

Ihrer Begeisterung für Theater, Musik und Literatur folgend, beginnt sie früh zu schreiben, Noten zu lesen, Instrumente zu spielen, nimmt Sprechunterricht: Sie will zum Theater.
Ende 1944 allerdings wird sie dienstverpflichtet und im Norden Deutschlands zur Funkerin ausgebildet. Nach dem Ende ihrer Militärzeit spielt sie in Leoben Theater.

Die Eltern ermöglichen ihr 1946 das Studium an einer Schauspielschule in Graz, dort legt sie auch die Schauspielprüfung ab und wird am Landestheater engagiert. Gleichzeitig nimmt sie Gesangs- und Musikstunden am Konservatorium.

Ende der 1940er Jahre beginnt die jahrzehntelange gemeinsame Rundfunkarbeit mit Sepp Trummer bei der „Sendergruppe Alpenland“ (heute ORF-Landesstudio Steiermark). Hier ist sie sowohl als Autorin wie Darstellerin gefragt; Schwerpunkte sind Radiokabarett sowie Live-Auftritte.

Neben Haushalt, Kindererziehung (Geburt der Töchter Susanne und Constanze 1956 bzw. 1960) und Radioarbeit schreibt Gerda Klimek ab Anfang der 1960er Jahre Texte für Grazer Kabarett-Ensembles wie „Forum Zoo“, „Die Tellerwäscher“ oder den (Wiener) „Würfel“, verfasst Beiträge zu Gerhard Bronners TV-Sendungen wie „Zeitventil“ und steuert in den 1970er Jahren Texte für den „Villacher Fasching“ bei.
1975 textet und komponiert sie gemeinsam mit Lore Krainer ein „Weiberkabarett“ anlässlich des Jahres der Frau, betitelt „Weiber, Weiber, Weiber“, mit dem beide sowohl auf renommierten österreichischen Bühnen wie auch im TV zu sehen waren.

1977 spielt und textet sie zusammen mit Ewald Autengruber für die „Kabarocker“, das „Barockkabarett Schielleiten“. Ab 1978 ist sie für zehn erfolgreiche Jahre Mitautorin, -komponistin und Darstellerin des Grazer Kabarett-Ensembles „Die Gal(l)eristen“.

Im Laufe der Jahre schreibt Gerda Klimek mehrere hundert Chansontexte, die sie teilweise auch selbst vertont. Ab 1977 betreut Klimek 23 Jahre lang die „Wildoner Schloßspiele“ als künstlerische Leiterin, Regisseurin und Dramaturgin, bzw. Dramatikerin.

1977 erscheint auch ihr erstes Buch, dem knapp dreißig Bände unterschiedlichsten Inhaltes folgen. Klimek publizierte aber auch schon davor. Jahrelang schrieb sie Kolumnen, Serien, Interviews (teilweise mit Sepp Trummer) für die steirische Tageszeitung „Kleine Zeitung“.
Daneben verfasste Klimek niveauvoll-fröhliche Conférencen für diverse Veranstaltungen, konzipierte, organisierte und veranstaltete unterschiedlichste Feste, Wettbewerbe, Reihen, wie z. B. einen Kinder-Kompositionswettbewerb.

Zwischen 1990 und 1999 den „Musikalisch-literarischen Salon“ im Grazer Hotel Erzherzog Johann unter ständiger Mitwirkung von Sepp Trummer und Karlheinz Donauer. Dazu lud sie immer wieder namhafte Gäste wie Hugo Wiener, Cissy Kraner, Walther Reyer, Trude Marzik oder auch den Rockbarden Wilfried ein. In ähnlicher Weise fand zwischen 1997 bis 2005 die „Blaue Stunde“ statt.

Gerda Klimek war Erste Vizepräsidentin des „Steirischen Tonkünstlerbundes“, erhielt 1993 die „Große Goldene Erzherzog-Johann-Medaille“ und 1994 den Professorentitel.

Eine Auswahl

LP

Die Gal(l)eristen, Wir vom Kabarett. Gepa records, 1982. Mit Gerda Klimek, Sepp Trummer, Franz Friedrich, Ewald Autengruber.

LP: Klimek, Gerda und Sepp Trummer, Lachen wieder erlaubt. Unikum, o. J.

 

CD

Gerda Klimek vertont Gerda Klimek.

Ausstellung

Das ÖKA widmte im Jahr 2008 in Kooperation mit der Steiermärkischen Landesbibliothek Gerda Klimek eine Ausstellung anlässlich ihres 85. Geburtstages.

 Teilvorlass Gerda Klimek im ÖKA