Franz Engel

* 16. September 1898 in Wien, † 16. Oktober 1944 im KZ Auschwitz

Schauspieler, Kabarettist, Autor
 

Franz Engel begann seine Laufbahn nach dem Ersten Weltkrieg an verschiedenen Bühnen. Engel war sowohl in Berlin als auch in Wien ein beliebter Komiker und Kabarettist.

Anfang der 1930er Jahre war er auch als Filmschauspieler tätig. In Wien trat er in verschiedenen Unterhaltungsetablissements auf, in den 1930er Jahren vorwiegend im „Simpl“. Dort bestritt er auch Auftritte mit Fritz Wiesenthal und Karl Farkas, mit denen er auch Schallplattenaufnahmen wie „Hallo! Hier Radio Wien“ und „Dichterschlacht am Mikrophon“ gestaltete.

1938 floh er über die Schweiz in die Niederlande, wo er sich in Scheveningen dem Kabarettensemble „Theater der Prominenten“ von Willy Rosen anschloss. Daneben gastierte er mit eigenen Texten und als Conférencier mit der „Franz Engel-Revue“ in Amsterdam.

1939 begründete er in Paris u. a. mit Erwin Saldern, Fred Berger und Karl Farkas die Exil-Kabarettgruppe „Vienne à Paris“ und spielte im Programm „Paris, alles Aussteigen!!!“ mit.
Danach wirkte Franz Engel wiederum in den Niederlanden in einigen Kabaretts mit.

1944 wurde er im Lager Westerbork interniert und noch im selben Jahr nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Eine Auswahl

Altmeister des Humors. Fritz Grünbaum – Karl Farkas – Franz Engel. Preiser, 1990 (aufgenommen: 1908, 1930, 1931, 1932, 1934, 1937).

populäre jüdische Künstler. Wien. Musik & Entertainment 1903-1936. Trikont, 2001

KABARETT IM KZ – Die Welt ist eng geworden. Chansons, Conférencen, Texte und Lieder von Künstlern, die in Ausschwitz, Dachau, Theresienstadt, Westerbork u.a. Lagern eingesperrt und ermordet wurden. Gesammelt und ausgewählt v. Volker Kühn. Edition Mnemosyne, 2000