Georg Kreisler

* 18. Juli 1922 in Wien; † 22. November 2011 in Salzburg

Kabarettist, Komponist, Schriftsteller, Satiriker
 

Georg Kreisler besuchte das Gymnasium und nahm Musikuntersicht in Wien bis die Familie 1938 emigrieren musste; sie floh nach Hollywood.
Zwischen 1942 und 1945 war Kreisler im amerikanischen Militärdienst, kam nach Europa und verfasste Shows für Soldaten. 1943 wurde er amerikanischer Staatsbürger.
1945 kehrte er nach Hollywood zurück, arbeitete wieder beim Film, ging 1946 nach New York und trat als Interpret seiner Chansons in Nachtlokalen und auf USA-Tourneen auf.

1955 kehrte Kreisler nach Wien zurück und spielte seine Chansons vorwiegend in Gerhard Bronners „Marietta-Bar“. 1956 pachtete er zusammen mit Bronner das „Intime Theater“ in der Liliengasse, wo sie zusammen mit Carl Merz, Helmut Qualtinger, Peter Wehle, Louise Martini u. a. „Blattl vor’m Mund“ herausbrachten. Schallplattenaufnahmen folgten.
1957 bereits schied Kreisler aus der Doppel-Direktion, wirkte aber bei den nächsten Kabarett-Programmen noch als Autor und Komponist mit, bis er sich 1959 endgültig vom später sogenannten „namenslosen Ensemble“ trennte.

1958 übersiedelte er mit seiner späteren Ehefrau Topsy Küppers nach München und gab mit ihr Chanson-Abende; 1962 bis 1976 lebten beide wieder in Wien. Kreisler schrieb während dieser Jahre auch eine Reihe von Theaterstücken und machte gemeinsam mit Topsy Küppers „Die heiße Viertelstunde“ im ORF-Fernsehen (1968).

1976 übersiedelte Kreisler nach West-Berlin, seit 1977 war er mit Barbara Peters, seiner neuen (Lebens- und Bühnen-)Partnerin unterwegs. 1988 übersiedelte das Ehepaar Kreisler nach Hof bei Salzburg, 1992 nach Basel. 2007 übersiedelten sie wiederum nach Salzburg.

Neben seinen rund 700 Liedern schrieb Kreisler auch Romane, Gedichte, Kurzgeschichten und Satiren. Im November 2000 wurde seine Oper „Der Aufstand der Schmetterlinge“ in den Wiener Sofiensälen uraufgeführt; 2009 in Rostock „Das Aquarium oder Die Stimme der Vernunft“.

Im Herbst 2009 stellte Kreisler in Hamburg seine Autobiographie „Letzte Lieder“ vor. Es folgten die Bücher „Anfänge – Eine literarische Vermutung“, „Georg Kreisler für Boshafte“ und der Roman „Ein Prophet ohne Zukunft“, der bereits 1990 erschienen und 2011 wieder aufgelegt wurde.
2010/2011 war er gemeinsam mit Barbara Peters im deutschsprachigen Raum mit der szenischen Lesung „Anfänge oder Zufällig in San Francisco“ unterwegs.

2003 erhielt er den Prix Pantheon in der Kategorie „Reif und bekloppt“, 2004 einen „Stern der Satire“ am „Walk of Fame des Kabaretts“ in Mainz sowie (auch 2004) den Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire und 2010 wurde sein Lebenswerk durch den Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg gewürdigt.

Notenhefte

Georg Kreisler, Lieder und Chansons (für Gesang und Klavier). 7 Bände, Schott Verlag, Mainz.

Eine Auswahl

Everblacks. Preiser, 1996.

Everblacks 2. Preiser, 1996.

Die alten bösen Lieder. Preiser, 1997.

„Nichtarische“ Arien. Preiser, 1988.

Literarisches und Nichtarisches. Preiser, 1997.

Seltsame Liebeslieder. Preiser, 1990.

Sodom und Andorra. Eine Parodie von Georg Kreisler. Preiser, 1999.

Unheilbar gesund. Preiser, 1989.

Allein wie eine Mutterseele. Preiser, 1992.

Vorletzte Lieder. Preiser, 1992

Kreislers Purzelbäume. Preiser, 1990.

Kreisler, Georg u. Topsy Küppers, Der Tod, das muss ein Wiener sein. Preiser, 1994.

Kreisler, Georg u. Topsy Küppers, Heute abend: Lola Blau. Text und Musik von Georg Kreisler. Preiser, 1990.

Kreisler, Georg u. Barbara Peters, Mit dem Rücken zur Wand. Preiser, 1994.

Kreisler, Georg u. Barbara Peters, Lieder gegen fast alles. kip records, 2002.

Mehr zu Georg Kreisler: http://www.georgkreisler.de