Hugo Wiener

* 16. Februar 1904 in Wien, † 14. Mai 1993 in Wien

Komponist, Librettist, Chanson-, Kabarett-, Drehbuch- und Satiren-Autor
 

Hugo Wiener begann bereits während seiner Schulzeit ein Musikstudium. Später war er als Statist, Korrepetitor, Kapellmeister und Schauspieler tätig.

1926 wurde er musikalischer Leiter der „Hölle“ (Theater- und Kabarett-Kelleretablissement im Theater an der Wien), von 1928 an war er zehn Jahre lang Hausautor der Revuebühne „Femina“, für die er mehr als sechzig Revuen verfasste. Daneben bearbeitete er Operettenstoffe und schrieb Operetten.

1938 musste Hugo Wiener emigrieren. Offiziell fuhr man zu einem „Femina“-Gastspiel nach Bogotá, Kolumbien. Mit im Ensemble war auch seine spätere Ehefrau Cissy Kraner.
1939 löste sich die Truppe auf und Wiener/Kraner gingen nach Caracas, Venezuela. Hugo Wiener gab dort Klavierunterricht, arbeitete beim Radio-Orchester, schrieb Chansons und Revuen und gab gemeinsam mit Cissy Kraner „Wiener Abende“.

1943 heirateten sie, kurz darauf eröffneten beide eine kleine Bar, „Johnny’s Music-Box“. Wiener saß am Klavier und begleitete seine Frau, die Chansons in fünf Sprachen sang. Das Unternehmen war ein Erfolg.
Dennoch kehrte das Ehepaar Ende der 1940er Jahre nach Österreich zurück.

Von 1950 bis 1965 gehörten sie dem Ensemble des „Simpl“ an. Hugo Wiener war Ko-Autor der Farkas/Wiener Revuen sowie Autor der traditionellen Doppelconférencen und verfasste Text und Musik für viele Chansons, die Cissy Kraner (am Klavier begleitet von Hugo Wiener) durch ihre einzigartige Interpretation zum Erfolg führte, wie „Ich kann den Novotny nicht leiden!“, „Ich wünsch’ mir zum Geburtstag einen Vorderzahn“ oder „Aber der Novak läßt mich nicht verkommen“.
Das Duo Kraner/Wiener verließ den „Simpl“ nach dem endgültigen Bruch mit Karl Farkas 1965.

Gemeinsam mit Cissy Kraner gab Wiener auch weiterhin Chansonabende, trat u. a. im „Würfel“ (1966/67) und wiederum im „Simpl“ auf, dessen Mitdirektion er drei Jahr lang innehatte (1971 – 1974).

Hugo Wiener hat über hundert Kabarettprogramme und etwa vierhundert Chansons geschrieben und vertont, verfasste musikalische Lustspiele und Operettenlibretti, bearbeitete Musicals und Operetten für TV und Bühne, schrieb Drehbücher, darunter „Das verrückte Paar“ für das ZDF.

1972 veröffentlichte er sein erstes Buch, dem zahlreiche folgen sollten. Ihm wurde auch ein Kleinkunstpreis, „Hugo“ genannt, gewidmet, dessen erste und bislang auch einzige Vergabe 1993 er leider nicht mehr erleben konnte.

2004 wurde ihm am „Walk of Fame des Kabaretts“ in Mainz ein „Stern der Satire“ gewidmet.

Eine Auswahl

Cissy Kraner/Hugo Wiener/Peter Lodynski, Eine Kabarett-Koalition. Eine Aufzeichnung aus dem Kabarett Simpl, 1988. Kurier Edition, Best of Kabarett, 36. Vertrieb: Hoanzl.

Eine Auswahl

Die Welt der Cissy Kraner. Am Flügel: Hugo Wiener. Preiser, 1988. (aufgenommen: Herbst 1971, Juni 1963 & September 1964)

Das ist eine köstliche Zeit. Neuere Chansons von Hugo Wiener. Preiser, 1999.

Aber der Novak ... Turicaphon, Zürich 1996.

Sammlung Cissy Kraner – Hugo Wiener im ÖKA