Kabarettspaziergänge Herbst 2025

Kabarettspaziergänge

Oktober bis Dezember, jeweils Dienstag um 11 Uhr

Diese Kabarettspaziergänge sind Streifzüge durch Graz, bei denen wir uns auf die Spurensuche nach historischen und aktuellen Kabarettspielstätten begeben.
Auf drei verschiedenen Routen werden neben den Orten der Grazer Kabarettgeschichte auch die Protagonist/innen und die Entwicklung des Genres durch die Jahrzehnte vermittelt.

Ihre Reisebegleiterin: Stefanie Schauer BA
Dauer eines Spazierganges: rund 90 Minuten
Kosten: Spenden erbeten!

Anmeldungen: archiv@kabarettarchiv.at.


OKTOBER 2025: „Das Kabarett der frühen Jahre“

Vom Orpheum über das Roseggerhaus zum „Feinkunstwerk & Tingeltangel“

Wir starten unseren Spaziergang direkt vor dem Orpheum, das schon in der Zwischenkriegszeit mit internationalen Varietéprogrammen sowie Gastspielen von Wiener Künstlern wie Fritz Grünbaum oder Hermann Leopoldi die Säle füllte. Nach dem Krieg sorgte dort „Radiokabarett zum Anschauen“ mit Gästen wie Peter Alexander oder Maxi Böhm für eine willkommene Zerstreuung. Später, im „Haus der Jugend“ genannten Orpheum, gab es vorwiegend alternative Programme, darunter auch politisches Kabarett.
Bereits in den 1930er-Jahren waren in Graz Arbeiter-Kabaretts entstanden, die an verschiedenen Orten auftraten und das Potenzial des Kabaretts zur politischen Agitation nutzten.
Nach einem Blick auf das bunte Treiben der Annenstraße führt uns die Route zum Roseggerhaus. Das dortige Café Rheingold war nach dem 2. Weltkrieg mit dem Kabarett „Der Igel“ legendärer Mittelpunkt der Grazer Kleinkunstszene, wo spätere Stars wie Fritz Muliar, Sepp Trummer, Ewald Autengruber und Henriette Ahlsen mitwirkten.
Unseren Spaziergang schließen wir vor dem ersten Grazer Kleinkunstveranstaltungslokal „Feinkunstwerk & Tingeltangel“ ab, wo in den frühen 80er-Jahren der WAWA-Aktionismus für Furore sorgte.


TERMINE: 14. / 21. / 28. Oktober 2025, 11 Uhr – Treffpunkt: Orpheum, Orpheumgasse 8
Anmeldung per E-Mail: archiv@kabarettarchiv.at


NOVEMBER 2025 „Alle Häuser werden Bühne“

Vom Forum Stadtpark über das Schauspielhaus zum Stefaniensaal

Dieser Spaziergang startet beim Forum Stadtpark, das vor allem in seinen Anfangsjahren zum Zentrum des gesellschaftskritischen Kabaretts – samt dazugehörendem Skandal – wurde.
Weiter geht’s zum Schauspielhaus, in dem Lore Krainer immer wieder gastierte und Dieter Gogg seine Kabarett-Produktionen herausbrachte. Einen Stopp weiter, in der Galerie Moser, veranstalteten die „Gal(l)eristen“ in den 1980er-Jahren Kabarett-Abende mit Grazer Größen wie Gerda Klimek, Ewald Autengruber und Sepp Trummer.
In der Landhausgasse wiederum befand sich die „Kleine Bühne im Landhauskeller“, auf der u. a. Herbert Granditz jahrelang das Publikum erfreute.
Die Route endet an der Ecke Landhausgasse/Sparkassenplatz, wo auf der einen Seite im Stefaniensaal Künstler wie der Klavierhumorist Hermann Leopoldi das Publikum über Jahre begeisterten, und sich um die Ecke das Casineum als beliebter Spielort bekannter Kabarettgruppen und Solist/innen etabliert hatte.


TERMINE: 4. / 11. / 18. November 2025, 11 Uhr – Treffpunkt: Forum Stadtpark
Anmeldung per E-Mail: archiv@kabarettarchiv.at


DEZEMBER 2025: „Die Brettl’n für den Nachwuchs“

Von der „Leechburg“ über das Girardihaus zum Theatercafé

Am Treffpunkt der Route und ein paar Schritte weiter befinden sich mit dem „Studentenbrettl“des Grazer Hochschulstudios“ und der Kreativwerkstatt „Leechburg“ gleich zwei bedeutende Schauplätze der Grazer Kabarettgeschichte, die als Nest der eigenständigen Grazer Kabarettszene bezeichnet werden können. 
Nach einem Rundgang durch das Österreichische Kabarettarchiv führt uns der Spaziergang zum Girardihaus in der Leonhardstraße. Hier führte Lore Krainer in den 60er-Jahren ihr Spezialitätenlokal und unterhielt – lange vor ihrer Karriere in Fernsehen und Radio – mit Klaviermusik und Gesang die Gäste. Direkt gegenüber, im Gothenhaus, befindet sich die Geburtsstätte des Studentenkabaretts „Der Würfel“ rund um Kuno Knöbl, Dieter Gogg und Peter Orthofer; eine Gruppe, die in den 60er-Jahren ebenfalls in Wien eine steile Karriere hinlegen sollte.
Vor dem Theatercafé werden wir unseren Spaziergang beschließen und einen Rückblick auf die Geschichte der Kleinkunstbühne „Hin & Wider“ werfen, die seit Jahrzehnten die erste Bühne für viele später überregional bekannte Kabarettist/innen ist.


TERMINE: 2. / 9. / 16. Dezember 2025, 11 Uhr – Treffpunkt: Quartier Leech, Leechgasse 24
Anmeldung per E-Mail: archiv@kabarettarchiv.at

 

Die Kabarettspaziergänge können durch Förderungen des Kulturamts der Stadt Graz sowie der Kulturabteilung des Landes Steiermark durchgeführt werden.