Zum Ende der WIENER ZEITUNG

Mathias Ziegler schreibt uns, dem Verlag Österreichisches Kabarettarchiv: „Das Ende naht – jedenfalls das der gedruckten Tageszeitung (allerletzte Ausgabe am 30. Juni 2023), und mit ihr auch jenes der Buchrezensionen in der Wiener Zeitung. Im vom WZEVI-Gesetz vorgesehenen neuen Produkt sind diese nämlich leider nicht mehr vorgesehen.“
Kabarettbesprechungen und -kritiken werden wohl auch eingestellt.
Ebenfalls wird es den „Glossenhauer“ nicht mehr geben. 550 Texte hat Severin Groebner in den letzten Jahren verfasst. „Aufgrund der Exekution der Wiener Zeitung in der derzeitigen Form seitens der Bundesregierung erscheint diese Kolumne heute [24./25. Juni] nach mehr als elf Jahren zum letzten Mal.“
„Wir haben verloren“, schreibt Bernhard Baumgartner im Feuilleton der letzten Samstag/Sonntag-Ausgabe. „Das akzeptieren zu müssen, ist schwer.“

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Ernst Stankovski (1928–2022)

zum 95. Geburtstag am 16. Juni 2023

Der Schauspieler, Chansonnier, Kabarettist und Entertainer  Ernst Stankovski war nach der Schauspielausbildung am Max Reinhardt-Seminar an vielen renommierten Bühnen des gesamten deutschen Sprachraums engagiert. Daneben wirkte er auch in Filmen und im Fernsehen. Ab 1969 moderierte er im ZDF seine wohl bekannteste Fernsehunterhaltungsshow: „Erkennen Sie die Melodie?“
Schon früh hatte Stankovski seine ersten Kabarettauftritte, u. a. bei Gerhard Bronner oder in Trude Kolmans „Kleiner Freiheit“ in München. Später präsentierte er Soloabende, brachte „Das große Testament des François Villon“ in eigener Nachdichtung heraus und gestaltete einen Abend mit Texten und Liedern aus den 1920er-Jahren unter dem ironischen Titel „Keine Spur von Literatur“.
Das Österreichischen Kabarettarchiv darf seinen Vorlass verwalten.

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„Justament“

Premiere am 14. Juni 1947

Am 14. Juni 1947, einem Sonntag, fand um 21 Uhr die Premiere der Kabarettrevue Justament von Alexander Steinbrecher in der Kleinkunstbühne „Bei Fred Kraus“ in der Salzburger Getreidegasse 26 statt.
Fred Kraus (der Vater von Peter Kraus), hatte die Inszenierung übernommen und das Salzburger Tagblatt berichtete am 17. Juni, dass das Programm als aktuelles Brettl serviert wurde. Und weiter: Es muß alle Geschmacksrichtungen befriedigen. Humor und scharfer Witz, Satire und Ironie, kurz, alle Ingredienzien eines guten Kabaretts reichen sich in diesem Programm die Hände. Um abschließend Fred Kraus zum Programm zu gratulieren und den Besuch allseits zu empfehlen.
Mehr zur Kleinkunstbühne „Bei Fred Kraus“ und dem Salzburger Nachkriegskabarett findet sich im Buch: ... und Lachen hat seine Zeit“.
 
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Harald Kopp (1923–1988)

zum 100. Geburtstag am 26. Mai 2023

Harald Kopp, der unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in den Grazer Kabaretts „Der Igel“ und „Studentenbrettl“ mitwirkt hatte, war seit Ende der 1940er-Jahre in Graz hauptamtlich in der Aufbauarbeit der österreichischen Laienspielbewegung aktiv. 1951 gründete er den Laientheater-Verein „Die Spielvögel“ aus dem 1963 das Kabarett-Ensemble „Die Tellerwäscher“, ebenfalls unter der Leitung von Harald Kopp hervorgingen und dem u. a. der junge Wolfram Berger angehörte. Zwischendurch hatte Kopp im Forum Stadtpark-Kabarett „Forum Zoo“ (1961) Regie geführt. Außerdem baute er das „Steirische Puppentheater“ und die „Grazer Komödie“ auf. 1988 legte er alle Funktionen zurück und ging in Pension. Wenige Jahre danach, am 18. Februar 1994, stirbt Harald Kopp in Graz.

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