Populäre jüdische Kleinkunst
Buchpräsentation mit Musik, 17.04.2024
Das einstige Budapester Orpheum, inmitten der Wiener Leopoldstadt gelegen, ist ein bedeutender Vorläufer des österreichischen Kabaretts und hat viele spätere Stars hervorgebracht, darunter Heinrich Eisenbach, Armin Berg oder Hans Moser.
Hans Veigl nimmt uns in seinem Buch „Jargonpossen & Lebenswelten“ mit in die Welt der jüdischen und jiddischen Bühnen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und analysiert Witz und Humor samt Stereotypen über Juden im Zusammenhang mit jüdischer Kleinkunst – eingebettet in die Lebenswelt der assimilierten wie orthodoxen jüdischen Bevölkerung inmitten einer zumeist abweisenden Gesellschaft. Vergleichende Blicke nach Budapest, Berlin und Graz werden ebenso vorgenommen.
Georg Wacks führt dazu ein Gespräch mit dem Autor und trägt auch Texte, Couplets und Gstanzeln aus dem Buch vor.
Georg Wacks, Schauspieler, Musiker, Theater- und Musikhistoriker, Clown, Regisseur, Conférencier, Autor, Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, Präsident der Armin Berg-Gesellschaft.
Hans Veigl, Mag. Dr. phil., Publikationen vor allem zum Thema Kabarett und Kleinkunst, Wiener Populärkultur, Kultur-, Wissenschafts- und Alltagsgeschichte.
Mittwoch, 17. April 2024 | 18 Uhr
Graz Museum, Sackstraße 18, 8010 Graz
Eintritt frei!
Eine Veranstalung von CLIO – Österreichisches Kabarettarchiv – Graz Museum
Zeitgeschichte in der Bühne im Hof
Texte aus dem Jahr 1934
Die Bühne im Hof bringt am 23. Februar unter dem Titel „Das Jahr 1934 im Brennglas des Kabaretts“ Texte der damals so wichtigen politischen Kleinkunstbühnen, wie z.B. dem „ABC“, wo Jura Soyfer, Jimmy Berg, Leon Askin, aber auch die sehr junge Cissy Kraner mitgewirkt haben.
Die Nummern werden von Magda Leeb, Karola Niederhuber, Clemens Maria Schreiner und Gregor Seberg vorgetragen und wieder belebt. Teilweise sind sie noch immer aktuell.
Zeitgeschichte auf der Bühne im Hof.
Empfehlenswert!
(c) Elena Schweitzer/Ferdinand Mangelberger
Jura Soyfer in Baden bei Wien
Nachbesprechung
Zur mehrfach angekündigten Veranstaltung – auch in der Badener Zeitung – „…ein armer Vorklang nur zum großen Lied“, gestaltet und präsentiert von Roland Knie, kam ein sehr interessiertes Publikum, das nicht enttäuscht wurde. Das Rollettmuseum, in deren Räumlichkeiten der Abend stattfand, postete: Mucksmäuschenstill war es beim Abend für JURA SOYFER von Roland Knie. Jura Soyfer, überzeugter Sozialist, war ein Ausnahmetalent und Sprachengenie. Von seinen kritischen, teils kabarettistischen Texten, existiert nur ein kleiner Bruchteil, der Großteil wurde zerstört. Ein gutes Jahr lang, 1921, lebte die Familie, ursprünglich aus der heutigen Ukraine, in der Strasserngasse 13 in Baden. Mit nur 26 Jahren verstarb Jura Soyfer im KZ Buchenwald.
Ein toller Abend – wie gesagt, gespannte Stille im ganzen Raum.
Foto: © Rollettmuseum, Baden bei Wien