Bronner, Merz, Qualtinger & Co, Plakat
Ausstellungsplakat

Ausstellung des ÖKA
Kuratoren: Dr. Iris Fink, Dr. Hans Veigl

Bronner, Merz, Qualtinger & Co.

Ein namenloses Erfolgsensemble in den 50er Jahren
 

Die Ausstellung war zu sehen…
4. Juni – 26. Oktober 2010
Galerie in der Kirchenmauer, Straden
29. Jänner – 6. Februar 2011
Begleitausstellung zur
MotzArt-Woche in der ARGEkultur

Anfang der 1950er Jahre, nach gelungenem Wiederaufbau und rapidem Abflauen des Kabarettbooms, mit Beginn der Wirtschaftswunderjahre, scheint das Kabarett seine Schuldigkeit getan zu haben, denn landläufig herrscht nunmehr die Meinung vor, dass nur in schlechten Zeiten reichlich (gutes) Kabarett vorhanden sei.

Das erwies sich allerdings als Mythos, der die jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Begleiterscheinungen, in diesem Fall: Kriegsende, Entnazifizierung, Besatzung, Wiederaufbau et cetera, nicht berücksichtigt.
Anfang der 1950er Jahre ist der Weg frei für Neues in allen Lebenslagen, für ein neues, modernes Lebensgefühl und auch für inhaltlich wie formal neues Kabarett, das erstmals multimedial präsent sein wird.

Der Schwerpunkt dieses Ausstellungsprojekts liegt in den „wilden Fünfzigern“, dem Lebensgefühl dieser Jahre und dem später so genannten „namenlosen Ensemble“ um Bronner-Merz-Qualtinger und seinen legendär-klassischen Programmen von „Brettl vor’m Kopf“ bis „Hackl vor’m Kreuz“.
Auch die Frage, ob sich die Themen und Texte durch das Ende der Zensur und der Besatzungszeit verändern. Und: Welche gesellschaftlich und politisch relevanten Themen finden Eingang in Kabaretttexte („Halbstarke“, „Adriaurlaube“, „Kalter Krieg“ usw.).

Das Kabarett dieser Epoche erfährt erstmals multimediale Präsenz. Es ist im Radio wie auf Schallplatten zu finden, wird in Zeitungen nicht nur besprochen und kritisiert, sondern scheint dort auch als eigene Kolumne auf und ist im jungen Fernsehen präsent.
Kabarett kann nun erstmals in Stadt und Land, zu Hause oder im Café- wie Gasthaus (egal, ob in Wien, Tribuswinkel, Edelschrott oder St. Gilgen) genossen werden.
Kabarett im Fernsehen wird mit der Zeit so populär, dass es ab Mitte der 1960er Jahre eher dort als auf einer Bühne zu sehen sein wird.