Franz PAUL zum Andenken

Ein fast vergessener Autor und Kleinkunstbühnen-Leiter

Franz Paul, geboren am 1. Juli 1896 in Wien, war ein vielseitiger Schriftsteller, bald auch Kabarettautor. Er verfasste Beiträge für die Kleinkunstbühnen der 1930er-Jahre – „Lieber Augustin“, „Literatur am Naschmarkt“, „ABC“ – und übernahm 1937 auch die Leitung des „ABC“, das sich nunmehr „Cabaret Regenbogen“ nannte.

Nach dem „Anschluss“ schrieb er gemeinsam mit Fritz Eckhardt, den er durch seinen Namen deckte (Eckhardt hatte Berufsverbot), einige durchaus brisante Nummern für das 1939 eröffnete  „Wiener Werkel“. 1940/41 verfasste er auch Texte für den „Simpl“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete Franz Paul in Graz die Kabarettbühne „Der Igel“, die er zwischen 1945 und 1948 betrieb. Auf dieser Bühne entwickelte sich u.a. der junge Fritz Muliar zu einem Publikumsliebling. Paul kehrte nach Wien zurück, leitete Ende der 1940er-Jahre das „Kleine Haus in der Liliengasse“ und zog sich danach von der Kleinkunstbühne zurück.

1974 wurde ihm das Silberne Verdienstzeichen von seiner Heimatstadt verliehen. Zwanzig Jahre später verstarb Franz Paul hochbetagt.

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